Montag, 23. Juli 2012

Kritik zu: "Wer weiß, wohin?"


DVD-Start:

Verleih: 26.07.2012
Verkauf: 26.07.2012

EXTRAS:

Making-of / B-Roll (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Die Musik (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Originaltrailer (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Deutscher Trailer

REGIE:

Nadine Labaki ("Caramel")

CAST: 

Claude Baz Moussawbaa, Leyla Hakim ("A Man of Honor"), Nadine Labaki ("Stray Bullet"), Yvonne Maalouf, Antoinette Noufaily, Julian Farhat

INHALT:

Der Libanon wird immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Christen erschüttert. Nur ein Dorf im Hinterland, gehört zu den wenigen Ausnahmen. Mitglieder beider Glaubensrichtungen leben hier trotz großer Differenzen friedlich zusammen. Dies freut insbesondere die Frauen des Dorfes. Denn sie haben keine Lust mehr, ihre Männer und Söhne in sinnlosen Auseinandersetzungen verlieren  zu müssen.

Doch dann erfahren die Damen, dass die Gewalt im Norden ihres Landes zunimmt. Schnell steht für die Frauen fest, dass sie alles tun wollen, um ein Übergreifen auf ihr Dorf zu verhindern. Deshalb beschließen sie unter anderem ukrainische Stripperinnen anzulocken, um die Männer von Gewaltaten abzulenken. Aber hilft das wirklich?


KRITIK:

Wie schon in CARAMEL, beschäftigt sich Nadine Labaki auch in WER WEIß WOHIN? mit dem problematischen Zusammenleben von Christen und Moslems im Libanon. In ihrem Regiedebüt werden der politische Aspekt sowie explizite Gewaltdarstellungen weitgehend ausgespart. In WER WEIß WOHIN? spielen diese Aspekte hingegen eine zentrale Rolle. Labaki macht deutlich, wie sehr Politik und Vorurteile das Leben der Menschen prägen. Komplexe Zusammenhänge bricht sie gelungen herunter. So ist das Drama auch für diejenigen nachvollziehbar, die sich nicht mit den gesellschaftlichen und historischen Verhältnissen des Libanon auskennen.

Zudem lassen sich die Konflikte von WER WEIß WOHIN? auf andere Orte in der Welt übertragen. Diesbezüglich sagt Labaki im Presseheft: "Ich habe bewusst darauf verzichtet, den Namen Libanons zu nennen, obwohl klar erkennbar ist, dass die Geschichte dort spielt. Denn der von mir dargestellte Konflikt, kann überall anders auf der Welt Realität werden." Labaki wollte mit ihrem Drama allerdings keinen primär politischen Film machen. Deshalb integrierte sie zahlreiche Tänze und Gesangseinlagen in die Geschichte. Diese Elemente wirken zuweilen etwas deplatziert. Dies ändert jedoch nichts daran, dass Labakis zweite Regiearbeit gelungen Gesellschaftskritik übt.

 

WERTUNG:

6/10


TRAILER:

Wer weiß, wohin?

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