Mittwoch, 25. Juli 2012

Kritik zu "Meeting Evil"


DVD-Start:

Verleih: 26.07.2012
Verkauf: 26.07.2012

REGIE:

Chris Fisher ("Dirty")

CAST: 

Luke Wilson ("Motel"), Samuel L. Jackson ("The Avengers"), Leslie Bibb ("Iron Man"), Tracie Thomas ("Safe House"), Muse Watson ("The Mentalist")

INHALT:

Für John (Luke Wilson) läuft es gerade alles andere als rund. Nicht nur, dass er seinen Job als Makler verloren hat, auch privat hängt der Haussegen schief. John plagen eine Menge Schulden, zudem herrscht zwischen ihm und seiner Ehefrau (Leslie Bibb) Flaute im Bett. Als diese mal wieder mit den gemeinsamen Kindern das Weite sucht, klingelt es an der Tür.

Ein schwarzer Mann (Samuel L. Jackson) mit Schlapphut stellt sich als Richie vor und bittet John um Hilfe, da sein Auto liegen geblieben ist. Froh ob der sich bietenden Abwechslung, macht dieser sich gemeinsam mit dem Fremden ans Werk. Als Dankeschön für seine Unterstützung, bietet Richie seinem Helfer an, diesen eine Runde in seinem schicken Auto mitzunehmen. Auch hier sagt John bereitwillig zu, denn so kann er endlich mal ein wenig Abstand von seinem tristen Alltag gewinnen.

Allerdings stellt sich schnell heraus, dass er das lieber nicht hätte tun sollen. Richie entpuppt sich als Psychopath, der nur allzu gerne seine Waffe zieht und John für seine kriminellen Zwecke einspannen will. Dieser fügt sich zunächst seinem Schicksal, aus Angst getötet zu werden. Doch dann findet der Vater zweier Kinder heraus, dass der brutale Killer es auch auf seine Familie abgesehen hat.


KRITIK:


MEETING EVIL fängt ziemlich lahm an. In den ersten 20 Minuten passiert nicht wirklich viel, was daran liegt, dass Regisseur Chris Fisher zunächst auf das Kreieren von Atmosphäre Wert legt, was jedoch deutlich nach hinten losgeht. Erst als Luke Wilson und Samuel L. Jackson die gemeinsame Autofahrt starten, bietet der Film das Tempo, die Spannung und die nötige Abwechslung, die MEETING EVIL zu einem unterhaltsamen, wenn auch sinnfreiem, Thriller machen. Logik ist hier eindeutig fehl am Platze, es geht einzig darum, dass der Bösewicht finster drein guckt, coole Sprüche raushaut und der leidgeprüfte Makler zeigen kann, dass in ihm mehr steckt, als ein Verlierer. Sprich: Es ist wie in fast allen Thrillern aus Hollywood.

Samuel L. Jackson ist sichtlich unterfordert und kann seine Rolle deshalb im Schlafmodus herunterspielen, ohne dabei unglaubwürdig zu wirken. Auch Wilson macht seine Sache ordentlich und verkörpert im Prinzip den gleichen Charakter wie in MOTEL.

So kann MEETING EVIL als Thriller der simpleren Machart genossen werden, der das Mindestmaß an Spannung locker aufbietet.

 

WERTUNG:

5/10


TRAILER:

Meeting Evil

Dienstag, 24. Juli 2012

Kritik zu "Zorn der Titanen"


DVD-Start:

Verleih: 03.08.2012
Verkauf: 30.08.2012

EXTRAS:

Nicht verwendete Szenen

REGIE:

Jonathan Liebesman ("World Invasion: Battle Los Angeles")

CAST: 

Sam Worthington ("Ein riskanter Plan"), Bill Nighy ("Best Exotic Marigold Hotel"), Liam Neeson ("The Dark Knight Rises"), Danny Huston ("Kampf der Titanen"), Rosamund Pike ("Barneys Version"), Ralph Fiennes ("Der Vorleser"), Toby Kebbell, Gemma Arterton ("James Bond 007 - Ein Quantum Trost"),

INHALT:

Nicht immer kommen Kinder so gut mit ihren Eltern zurecht wie Perseus (Sam Worthington) mit seinem Vater Zeus (Liam Neeson). Erst vor kurzem hat er ihn gegen dessen Bruder Hades (Ralph Fiennes) verteidigt und somit die Welt vor ihrem Untergang bewahrt.

Die Feindschaft zwischen den Geschwistern flammt wieder auf, als Zeus plötzlich an Kraft verliert und seine Energie an ihren Göttervater Kronos übergeht. Dadurch wird dieser trotz seinenes Exils immer mächtiger. Hades verbannt deshalb Zeus in die Unterwelt, um seinem Göttervater eine Falle zu stellen und so selbst an Kraft und Einfluss zu gewinnen - die Welt wäre dadurch allerdings erneut dem Untergang geweiht. Damit das nicht geschieht, schwingt sich Perseus abermals in den Kampf. Denn nur er kann gegen seinen Onkel bestehen.


KRITIK:

Ein bekanntes Sprichwort lautet: Viele Köche verderben den Brei. Dies gilt auch für ZORN DER TITANEN. Am Skript zu dem von Jonathan Liebesman inszenierten Action-Kracher, werkelten sage und schreibe sieben Drehbuchautoren, darunter Matt Manfredi und Travis Beachaman. Das von ihnen fabrizierte Resultat, ist eine totale Katastrophe. Unsinnige sowie dämliche Dialoge werden mit einer Handlung verbunden, die merklich an die DER HERR DER RINGE-Trilogie angelehnt ist. Während diese sich die nötige Zeit lässt, um Details zu erläutern und eine einnehmende Atmosphäre zu kreieren, regieren in ZORN DER TITANEN Handlungssprünge, die zu kilometegroßen Logiklöchern führen. 

Das wäre alles halb so wild, wenn wenigstens die Action stimmen würde. Zwar gibt es hier und da gelungene Kampfszenen zu bestaunen, doch im Großen und Ganzen ist auch hier Einfallslosigkeit, gepaart mit gefühlt unendlich vielen CGI-Effekten, Herr im Haus. Insgesamt steht ZORN DER TITANEN seinem Vorgänger KAMPF DER TITANEN in Sachen mieser Qualität also in Nichts nach. 

Nur in einem Punkt ist das Werk von Liebesman dem ersten Teil überlegen und zwar bei den 3D-Effekten. Das war allerdings auch nicht sonderlich schwer, ist doch KAMPF DER TITANEN das Paradebeispiel schlechthin für miese 3D-Qualität.

 

WERTUNG:

1/10


TRAILER:

Zorn der Titanen

Montag, 23. Juli 2012

Kritik zu: "Wer weiß, wohin?"


DVD-Start:

Verleih: 26.07.2012
Verkauf: 26.07.2012

EXTRAS:

Making-of / B-Roll (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Die Musik (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Originaltrailer (in Französisch und zum Teil in Arabisch - ohne deutsche Untertitel); Deutscher Trailer

REGIE:

Nadine Labaki ("Caramel")

CAST: 

Claude Baz Moussawbaa, Leyla Hakim ("A Man of Honor"), Nadine Labaki ("Stray Bullet"), Yvonne Maalouf, Antoinette Noufaily, Julian Farhat

INHALT:

Der Libanon wird immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Christen erschüttert. Nur ein Dorf im Hinterland, gehört zu den wenigen Ausnahmen. Mitglieder beider Glaubensrichtungen leben hier trotz großer Differenzen friedlich zusammen. Dies freut insbesondere die Frauen des Dorfes. Denn sie haben keine Lust mehr, ihre Männer und Söhne in sinnlosen Auseinandersetzungen verlieren  zu müssen.

Doch dann erfahren die Damen, dass die Gewalt im Norden ihres Landes zunimmt. Schnell steht für die Frauen fest, dass sie alles tun wollen, um ein Übergreifen auf ihr Dorf zu verhindern. Deshalb beschließen sie unter anderem ukrainische Stripperinnen anzulocken, um die Männer von Gewaltaten abzulenken. Aber hilft das wirklich?


KRITIK:

Wie schon in CARAMEL, beschäftigt sich Nadine Labaki auch in WER WEIß WOHIN? mit dem problematischen Zusammenleben von Christen und Moslems im Libanon. In ihrem Regiedebüt werden der politische Aspekt sowie explizite Gewaltdarstellungen weitgehend ausgespart. In WER WEIß WOHIN? spielen diese Aspekte hingegen eine zentrale Rolle. Labaki macht deutlich, wie sehr Politik und Vorurteile das Leben der Menschen prägen. Komplexe Zusammenhänge bricht sie gelungen herunter. So ist das Drama auch für diejenigen nachvollziehbar, die sich nicht mit den gesellschaftlichen und historischen Verhältnissen des Libanon auskennen.

Zudem lassen sich die Konflikte von WER WEIß WOHIN? auf andere Orte in der Welt übertragen. Diesbezüglich sagt Labaki im Presseheft: "Ich habe bewusst darauf verzichtet, den Namen Libanons zu nennen, obwohl klar erkennbar ist, dass die Geschichte dort spielt. Denn der von mir dargestellte Konflikt, kann überall anders auf der Welt Realität werden." Labaki wollte mit ihrem Drama allerdings keinen primär politischen Film machen. Deshalb integrierte sie zahlreiche Tänze und Gesangseinlagen in die Geschichte. Diese Elemente wirken zuweilen etwas deplatziert. Dies ändert jedoch nichts daran, dass Labakis zweite Regiearbeit gelungen Gesellschaftskritik übt.

 

WERTUNG:

6/10


TRAILER:

Wer weiß, wohin?

Sry!

Hi Leute,

sry, dass ich von Freitag bis Sonntag nicht wie normal eine DVD-Rezension veröffentlicht habe. Ich war in dieser Zeit für einen Kurzurlaub am Tegernsee. Auf jeden Fall geht es von nun an wie geplant weiter. Im Laufe dieses Tages erscheint noch meine Kritik zu "Wer weiß, wohin?".

Donnerstag, 19. Juli 2012

Kritik zu: "Young Adult"


DVD-Start:

Verleih: 26.07.2012
Verkauf: 26.07.2012

EXTRAS:

Audiokommentar der Produzenten; Die schreckliche Wahrheit: Aufschlüsselung einer Szene; Entfernte Szenen

REGIE:

Jason Reitman ("Juno")

CAST: 

Charlize Theron ("Snow White & the Huntsman", "Hancock", "Monster"), Patton Oswalt ("Der Informant!"), Patrick Wilson ("Insidious"), Elizabeth Reaser ("Twilight - Biss zum Morgengrauen"), Jill Eikenberry ("Fremd Fischen")

INHALT:

Früher war alles besser. So sieht es zumindest Mavis Gray (Charlize Theron). Die Mittdreißigerin war vor vielen Jahren ein heißer Feger, jeder lag ihr zu Schulzeiten zu Füßen. Auch die berufliche Zukunft sah damals rosig aus. Aufgrund eines hervorragenden Abschlusses, wollte Mavis eine gut verdienende Anwältin werden. Doch daraus ist nichts geworden.

Statt reiche Klienten vor dem Knast zu retten, ist sie als Ghostwriterin einer Jugendbuchreihe tätig, die bald eingestellt werden soll. Doch das ist nicht Mavis' einziges Problem: Sie ist frisch geschieden und versucht ihren Kummer in Alkohol zu ertränken. Zu allem Übel erfährt sie dann auch noch, dass ihre Jugendliebe Buddy Slade (Patrick Wilson) kürzlich erstmals Vater geworden ist. Schnell ist Mavis klar, dass sie ihren ehemaligen Freund aus seinem Leben retten muss. Doch der Tripp in die Vergangenheit, wird für die 37-Jährige unangenehmer als erhofft.


KRITIK:

Es ist nicht das erste Mal, dass Jason Reitman eine Geschichte über eine Person erzählt, deren Leben anders als erhofft verläuft. Bereits in JUNO spielte dieses Thema eine zentrale Rolle, nur dass es in YOUNG ADULT nicht um eine junges Mädchen geht, die sich erwachsener verhält als sie ist, sondern genau umgekehrt. Beide Werke zeichnen feingeschliffene und lebensnahe Dialoge aus, in denen sich Fragen wiederfinden, die sich auch der Zuschauer in seinem Leben stellt, bzw. bereits gestellt hat: Habe ich in der Vergangenheit alles richtig gemacht? Was soll aus mir werden? Soll ich loslassen und etwas Neues wagen, oder mich doch noch um Vergangenes bemühen? 

YOUNG ADULT gibt im Gegensatz zu JUNO auf diese Fragen keine konkreten Antworten, sondern lediglich Anregungen. Dies ist insofern lobenswert, als dass sich der Zuschauer dadurch nicht bevormundet fühlt. Allerdings führt dies dazu, dass YOUNG ADULT keine inhaltliche Linie hat, einige Lebensweisheiten wie aneinandergereiht wirken und deshalb zuweilen weniger einprägsam sind. 

Auch in der Figurenkonzeption ist YOUNG ADULT der Komödie JUNO klar unterlegen. In ersterem konzentriert sich alles so sehr auf die Hauptfigur, dass die weiteren Charaktere kaum zum Zug kommen und deshalb blass bleiben. In JUNO steht zwar die von Ellen Page verkörperte Protagonistin klar im Vordergrund. Sie stiehlt jedoch den anderen Charakteren nicht die Show, sondern bietet ihnen genügend Raum zur Entfaltung.

Da sich in YOUNG ADULT alles so sehr auf die Hauptfigur konzentriert, ist deren Besetzung natürlich besonders wichtig. Allerdings stellt sich die Frage, ob mit Charlize Theron wirklich die richtige Wahl getroffen wurde. Keine Frage, sie macht ihre Sache super, ihre schauspielerischen Fähigkeiten sind deutlich erkennbar. Dennoch ist ihre Figur nicht zu jeder Zeit glaubwürdig, was daran liegt, dass die Südafrikanerin schlicht zu gut aussieht. Das mag zwar komisch klingen, aber de facto untergräbt die Schönheit Therons und ihr meist perfekt geschminktes Gesicht, das Bild einer heruntergekommenen Mittdreißigerin mit Lebensproblemen.

YOUNG ADULT - ein lebensnaher Film über die Frage, was man mit seinem Leben anstellen soll, der sich jedoch immer wieder in seiner Unkonkretheit verliert.

 

WERTUNG:

5/10


TRAILER:

Young Adult

Mittwoch, 18. Juli 2012

Kritik zu: "Casino Jack"


DVD-Start:

Verleih: 17.07.2012
Verkauf: 06.09.2012

EXTRAS:

Outtakes, Deleted Scences, Trailer, Wendecover

REGIE:

George Hickenlooper ("Factory Girl")

CAST: 

Kevin Spacey ("Kill the Boss", "American Beauty"), Graham Greene ("The Green Mile"), Ruth Marshall ("Dolores"), Barry Pepper ("True Grit - Vergeltung"), Brent Mendenhall ("Postal"), John Robinson ("Transformers"), Jason Weinberg ("R.E.D.")

INHALT:

Jack Abramoff (Kevin Spacey) gehört zu den gewieftesten und erfolgreichsten Lobbyisten der USA. Spezialisiert hat er sich auf den Bereich Glücksspiel. Abramoffs Hauptkunden sind Indianerstämme, die in ihren Reservaten Casinos errichten wollen. Mit seinen hunderten von Kontakten, nimmt der Lobbyist Einfluss auf politische Vorgänge, bringt die richtigen Leute an einen Tisch und wahrt so perfekt die Interessen seiner Klienten.

Logisch, dass dabei auch eine Menge Geld für Abramoff selbst herausspringt. Den größten Teil seiner Millionenhonorare, reinvestiert er in Casinoschiffe, da er von dem Thema etwas versteht und so an noch mehr Geld kommen kann. Doch eines Tages macht Abramoff einen großen Fehler, woraufhin sich Ermittler an seine Fersen heften und ein Indianerhäuptling anfängt zu glauben, dass der Lobbyist seine Gelder veruntreut.


KRITIK:

CASINO JACK ist die Verfilmung von Jack Abramoffs Karriere als politischer Lobbyist in den USA. Der orthodoxe Jude vertrat vor allem Indianerstämme, die in ihren Reservaten Casinos bauen wollten. Abramoff war äußerst erfolgreich, politisch gefürchtet und galt als 'Pate' der Republikaner, bis im Jahr 2006 alles mit einem lauten Knall endete und sein Sturz einen großen innenpolitischen Skandal auslöste. 

In einem ersten Gerichtsverfahren im Januar 2006, bekennt sich der Amerikaner des Betrugs und der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe schuldig. Abramoff gesteht amerikanische Abgeordnete mit unerlaubten Zuwendungen wie Geld, Urlaubsreisen und Einladungen zu großen Sportereignissen bestochen zu haben. In einem weiteren Verfahren gibt er zu Dokumente gefälscht zu haben, um seine Casinoschiffe finanzieren zu können. Verurteilt wird Abramoff schließlich zu fünf Jahren und zehn Monaten Gefängnis, allerdings kommt er schon 2010, nach knapp vier Jahren, wegen guter Führung wieder frei. 

Der eindrucksvollen Lobbyisten-Karriere hat George Hickenlooper mit CASINO JACK ein würdiges Denkmal gesetzt. Der Regisseur reißt viele Themen nur an und konzentriert sich auf die Auswirkungen von Abramoffs Handeln, statt auf deren Ursachen und vermeidet so komplizierte Sachverhalte detailliert erklären zu müssen. Außerdem überträgt sich dadurch Abramoffs schnelles Denken auf das Tempo des Films. Der Zuschauer bekommt ein gutes Gefühl dafür, in was für einer Welt der Lobbyist gelebt hat. 

Anders als manche Zuschauer eventuell erwarten, schildert CASINO JACK Abramoff nicht als skrupellosen und geldgeilen Lobbyisten. Viel mehr zeichnet Hickenlooper das Bild eines intelligenten Mannes, der im Herzen gut ist und lediglich Opfer seines Größenwahns und politischer Machtspiele in den USA wurde.

Dazu passt auch das Spiel von Kevin Spacey, der für seine Darbietung mit einer Golden Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller belohnt wurde. Er verleiht Abramoff eine ungaubliche körperliche Präsenz, hält sich jedoch genug in Gestik und Mimik zurück, um seine Figur nicht wie einen Verrückten aussehen zu lassen. Stattdessen konzentriert sich Spacey darauf, mittels seiner Stimme Abramoffs Vielseitigkeit und dessen Einfluss auf andere deutlich zu machen. 

CASINO JACK ist ein dramaturgisch und schauspielerisch eindrucksvolles Portrait des Amerikaners Jack Abramoff, dass darüber hinaus noch einen gelungenen Einblick in die Welt des Lobbyismus gewährt.


WERTUNG:

8/10


TRAILER:

Casino Jack

Dienstag, 17. Juli 2012

Kritik zu: "John Carter - Zwischen zwei Welten 3D"


DVD-Start:

Verleih: 19.07.2012
Verkauf: 19.07.2012

EXTRAS:

Von Edgar Rice Burroughs Büchern zum Film; Audiokommentar von Regisseur Andrew Stanton und den Produzenten Jim Morris und Lindsey Collins

REGIE:

Andrew Stanton ("Findet Nemo")

CAST: 

Taylor Kitsch ("Battleship"), Willem Dafoe ("Spider-Man"), Polly Walker ("Die Stunde der Patrioten"), Dominic West ("300"), Lynn Collins ("True Blood"), Bryan Cranston ("Drive"), Ciarán Hinds ("Die Frau in Schwarz"), Mark Strong ("Dame, König, As, Spion")

INHALT:


Schon vor langer Zeit hat John Carter (Taylor Kitsch) seine Karriere in der Armee beendet. Denn die rohe Gewalt und die vielen sinnlosen Toten in den verschiedenen Kriegen, sind ihm zuwider geworden. Stattdessen versucht sich Carter nun als Goldgräber in Arizona. Doch auch da geht es nicht immer friedliebend zu, wie er feststellen muss, als er eines Tages von Apachen angegriffen wird. 

Als sich Carter auf der Flucht vor den Indianern in einer Höhle versteckt, wird er plötzlich auf wundersame Weise auf den Mars teleportiert. Der Planet wird von exotischen Geschöpfen und Völkern bewohnt, die sich gegenseitig bekriegen. Doch Carter weigert sich in die Kämpfe zwischen Tharks, Thermen und anderen Stämmen einzugreifen. Dies ändert sich erst, als Carter Prinzessin Dejah Thoris (Lynn Collins) kennenlernt und sich Hals über Kopf in die Schönheit verliebt.

KRITIK:

Eines muss man Andrew Stanton lassen: Sein JOHN CARTER - ZWISCHEN  ZWEI WELTEN 3D beeindruckt mit einer opulenten Optik und strotzt nur so vor kreativen Einfällen. Die Mars-Welt ist bis ins kleinste Detail exakt konzipiert und die darauf lebenden Wesen optisch äußerst fantasievoll gestaltet. Auch die Atmosphäre stimmt so weit. Der Zuschauer kann die Angst und die zugleich existierende Faszination des Protagonisten hinsichtlich der ihm fremden Welt nachempfinden.

Darüber hinaus kann JOHN CARTER jedoch nur bedingt überzeugen. Die sehenswerten Effekte und das tolle 3D schaffen es nicht die dünne Geschichte, die Oberflächlichkeit der Charaktere und die mäßigen Dialoge zu überdecken. Das ungelenke Spiel von Darstellern wie Taylor Kitsch, Lynn Collins, Willem Dafoe (gut versteckt unter einer Gummimaske) und Ciarán Hinds, trägt ebenfalls zu einem faden Gesamteindruck bei. Dies ist insofern besonders enttäuschend, als dass man von Stantons Realfilm-Debüt wesentlich mehr erwartet hatte. Zuvor hatte er mit den Animationsfilmen FINDET NEMO und WALL-E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF zwei wunderbare Werke geschaffen, die nicht nur durch Fantasie, sondern auch mit gelungenen Dialogen und eine originelle Geschichte aufwarten konnten. Gleiches hatten sich Fans und Kritiker dementsprechend auch von JOHN CARTER – ZWISCHEN ZWEI WELTEN erhofft - nur leider vergeblich.

Stantons Science-Fiction ist die Adaption von Edgar Rice Burroughs Roman DIE PRINZESSIN VOM MARS, welcher Teil des mehrere Bände umfassenden Science-Fiction-Zyklus JOHN CARTER VOM MARS ist. Zahlreiche Motive der Saga um den ehemaligen Soldaten, sind ins berühmten Hollywood-Filmen wiederzufinden. Beispielsweise gehen viele Elemente von James Camerons AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA auf Burroughs Zyklus zurück, unter anderem die Handlung selbst. Dazu passt eine Äußerung des Regisseurs aus dem Jahr 2009: "Mit Avatar wollte ich einen klassischen Abenteuerfilm machen, so wie Edgar Rice Borroughs' John Carter of Mars." Ebenso enthalten Geroge Lucas' STAR WARS-Saga zahlreiche Elemente von JOHN CARTER. So geht die Bezeichnung 'Jedi-Ritter' auf Jed (König) Jeddak (Kaiser) und Jeddara (Kaiserin) zurück. Ebenso, angekettet gegen riesengroße Wesen kämpfen zu müssen, entstammt Burrouhgs' Saga. Grundsätzlich ist Werken wie AVATAR, STAR WARS und JOHN CARTER der Kampf zwischen Menschen und Außerirdischen auf einem exotischen fremden Planeten gemein. Doch auf wen oder was dieser immer wieder variierte Plot zurückgeht, ist unbekannt.

WERTUNG:

4/10

TRAILER:

John Carter - Zwischen zwei Welten 3D

Montag, 16. Juli 2012

Kritik zu: "Dame, König, As, Spion"


DVD-Start:

Verleih: 17.07.2012
Verkauf: 09.08.2012

EXTRAS:

Audiokommentar von Regisseur Tomas Alfredson und Drehbuchautor Peter Straughan; Featurettes; Trailer

REGIE:

Tomas Alfredson ("So finster die Nacht")

CAST: 

Gary Oldman ("The Dark Knight Rises", "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2"), John Hurt ("V wie Vendetta"), Colin Firth ("The King's Speech"), Mark Strong ("Sherlock Holmes", "Green Lantern"), Ciarán Hinds ("Die Frau in Schwarz"), Tom Hardy ("Warrior", "The Dark Knight Rises")

INHALT:

Es ist Kalter Krieg, man schreibt das Jahr 1973: Der britische Geheimdienstchef (John Hurt), den alle nur unter dem Namen Control kennen, vermutet einen sowjetischen Doppelagenten in den eigenen Reihen. Deshalb schickt er den Spion Jim Prideaux (Mark Strong) in geheimer Mission nach Ungarn, um dort einen ranghohen General zu treffen. Dieser soll angeblich dazu bereit sein, die Identität des Maulwurfs zu lüften. Doch der Einsatz geht daneben und Control wird infolgedessen seines Amtes enthoben. Dennoch gelingt es ihm den erfahrensten aller Secret Sevice-Agenten George Smiley (Gary Oldman) mit der Weiterverfolgung des Falls zu beauftragen. Dieser tut sich schließlich mit seinem jungen Kollegen Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) zusammen, um im Kampf für die Sicherheit des britischen Königreichs das Bestmögliche zu erreichen. Schon bald findet das Duo heraus, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls bei Agent Ricki Tarr (Tom Hardy) liegen muss.


KRITIK:

DAME, KÖNIG, AS, SPION ist die Adaption des gleichnamigen und angesehenen Spionageromans von John Le Carré. Protagonist George Smiley tauchte bisher acht Mal in seinen Romanen auf. Zuletzt 1990 in DER HEIMLICHE GEFÄHRTE, zuerst in Le Carrés Debütroman SCHATTEN VON GESTERN. In DAME, KÖNIG, AS, SPION, welcher 1974 erstmals publiziert wird, hat Smiley seinen Fünften Auftritt.

1979 wird der Roman erstmals adaptiert. John Irvin dreht den Fernseh-Mehrteiler KÖNIG, DAME, AS, SPION, welcher bei Fans und Kritikern gleichermaßen gut ankommt. Besonders Alec Gunnes erhält für seine nuancierte Darstellung des britischen Geheimagenten George Smiley großes Lob. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen, die mit einer erneuten Adaption durch den Regisseur Tomas Alfredson verknüpft sind. Der schwedische Regisseur ist schon seit über 20 Jahren im Filmgeschäft tätig, wurde jedoch erst durch seinen Horror-Film SO FINSTER DIE NACHT einem größeren Publikum bekannt, der in Fachkreisen als einer der besten Vampir-Filme überhaupt gilt. 

Ebenso wie in SO FINSTER DIE NACHT, setzt der Regisseur in DAME, KÖNIG, AS, SPION auf dunkle, unterkühlte Bilder sowie eine äußerst langsame Erzähltechnik. Auf grobschlächtige Action-Szenen wie in Thrillern von Tony Scott und Paul Greengrass üblich, verzichtet er. Alfredson trifft damit den Ton, der die von gegenseitigem Misstrauen und vorsichtigen Schritten geprägte Ära des Kalten Krieges perfekt widerspiegelt. Dementsprechend ist Protagonist George Smiley auch kein umherwirbelnder Super-Agent a la Ethan Hunt, sondern ein wohl kalkulierender Technokrat. Dieser wird von Gary Oldman mit der geforderten Subtilität hervorragend verkörpert. Er bedarf nicht vieler Worte, um seinem Charakter die nötige Tiefe zu verleihen. Dafür reichen bereits kurze Blicke aus, die die innere Leere von Smiley für den Zuschauer sichtbar machen. Oldmans exzellentes Spiel, lässt das an sich sehr gute Ensemble um John Hurt, Colin Firth, Mark Strong und Tom Hardy beinahe verblassen. Er wurde somit völlig zurecht 2012 für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.

Das einzige 'Manko' an DAME, KÖNIG, AS, SPION ist, dass er für einige Zuschauer vermutlich zu ruhig sein wird, da diese eher temporeiche Thriller wie MAN UNTER FEUER, DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG und SPY GAME – DER FINALE COUNTDOWN gewöhnt sind.

WERTUNG:

8/10


TRAILER:

Dame, König, As, Spion

Sonntag, 15. Juli 2012

Kritik zu: "Unser Leben"


DVD-Start:

Verleih: 19.07.2012
Verkauf: 19.07.2012

EXTRAS:

Kinotrailer

REGIE:

Michael Gunton ("Spiele des Lebens"), Martha Holmes ("Life - Das Wunder Leben")

CAST: 

Sprecher in der Originalfassung: Daniel Craig ("Verblendung", "James Bond 007 - Skyfall")

INHALT:

In Michael Guntons und Martha Holmes' Naturdokumentation dreht sich alles um den Zyklus Leben. Er bildet den roten Faden ihrer filmischen Beobachtung von Flora und Fauna. So befasst sich UNSER LEBEN zunächst mit dem Thema Geburt und zeigt einen afrikanischen Elefanten im wahrsten Sinne des Wortes bei seinen ersten Lebensschritten. Ebenso werden dem Zuschauer Pfeilgiftfrösche in den ersten Minuten nach dem Schlüpfen gezeigt.

Von da an geht es zu männlichen Buckelwalen, die mit fiesen Trick um die Gunst eines Weibachens kämpfen. Wie man sich trotz seines Fortpflanzungstriebs erfolgreich um Nahrung kümmert, zeigen die Kapuziner-Affen von Boa Vista. Schlussendlich geht es in UNSER LEBEN auch um das Thema Tod. Man sieht Löwen beim Zerfleischen ihrer Beute, aber auch wie sie selbst an Altersschwäche sterben.


KRITIK:

UNSER LEBEN ist ein Zusammenschnitt der zehnteiligen BBC-TV-Serie LIFE – DAS WUNDER LEBEN. Die Naturdokumentation von Michael Gunton und Martha Holmes legt dem Zuschauer nahe, dass sich das Leben von Tieren und Menschen im Grunde nicht sonderlich voneinander unterscheidet. Eingefangen wird diese äußerst simple sowie altbekannte Botschaft in phasenweise atemberaubenden Bildern, die dem Zuschauer vor Staunen den Atem stocken lassen.

An der aufwendigen Dokumentation waren 35 Kameramänner beteiligt, die zum Teil auf monatelange Beobachtungsreisen gingen. Deren gesamte Ausrüstung wog zusammen rund 1,5 Tonnen. Gedreht wurde an mehr als ein Dutzend Orten, überall auf der Welt. Beobachtet wurden unter anderem Weddellrobben am Rossmeer in der Antarktis sowie Schneeaffen im Höllental in Japan und Erdbeerfröschchen in Costa Rica. Auf dem afrikanischen Kontinent sind im Simien-Gebirge Äthiopiens Lämmergeier fotografiert worden und im Amboseli-Nationalpark in Kenia Elefanten. Darüber hinaus entstanden auch Aufnahmen diverser exotischer Tierarten in Argentinien, im Kongo, in den USA, in Madagaskar, in Israel und im Südpazifik. Insgesamt haben die Dreharbeiten knapp zwei Jahre von Februar 2007 bis Ende 2008 gedauert, in denen mehrere Hundert Stunden Film entstanden.

Dass UNSER LEBEN trotz seiner eindrucksvollen Bilder insgesamt nur bedingt überzeugen kann, liegt an seiner extremen Ähnlichkeit zu UNSERE ERDE und DEEP BLUE. Ebenso wie die Arbeit von Gunton und Holmes, sind die beiden Dokumentationen der Zusammenschnitt eines jeweils vorangegangenen TV-Dokumentationsmehrteilers. Zudem ähneln sich die Bilder von UNSER LEBEN, UNSERE ERDE und DEEP BLUE so frappierend, dass man zu großen Teilen das Material der Werke miteinander vermischen könnte, ohne dass es auffällt. Und das, obwohl den Naturdokumentionen jeweils ein anderes Thema zugrunde liegt. Diese Ähnlichkeit der drei Produktionen führt dazu, dass UNSER LEBEN trotz beeindruckender Tieraufnahmen, nur eine Doku unter vielen ist und sehr schnell wieder in Vergessenheit gerät.

WERTUNG:

5/10


TRAILER:

Unser Leben

Samstag, 14. Juli 2012

Kritik zu: "Haywire"


DVD-Start:

Verleih: 19.07.2012
Verkauf: 09.08.2012

EXTRAS:

Gina Carano beim Training; Die Männer in Haywire; Deutscher und Original-Trailer

REGIE:

Steven Soderbergh ("Contagion")

CAST: 

Gina Carano ("Blood and Bone"), Ewan McGregor ("Lachsfischen im Jemen"; "Beginners"), Michael Fassbender ("Shame"; "Jane Eyre"), Michael Douglas ("Wall Street: Geld schläft nicht"), Antonio Banderas ("Die Haut in der ich wohne"; "Desperado"), Channing Tatum ("Für immer Liebe"; "Magic Mike")

INHALT:

Mallory Kane (Gina Carano) ist eine Söldnerin, die nichts und niemanden scheut und diverse Kampfsportarten wie Karate beherrscht. Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass die Einzelgängerin für ein Unternehmen arbeitet, bei dem es auf genau diese Eigenschaften ankommt. Leise und effektiv erfüllt sie ihre Missionen, zu denen auch geheime Aufträge der Regierung gehören. Einer dieser Einsätze führte Mallory vor einigen Jahren nach Barcelona, bei dem sie mit Agent Aaron (Channing Tatum) für die Rettung eines chinesischen Dissidenten zuständig war.

Doch erst Jahre später entdeckt sie, dass damals nicht alles mit rechten Dingen zuging und die Tragweite ihres Auftrags wesentlich größer war, als sie vermutete. Mallory erkennt, dass sie niemandem vertrauen kann, nicht mal Kollege Aaron, dessen zweifelhaftes Vorgehen sie schon bald durchkreuzt. Dass auch ihr Chef (Ewan McGregor) etwas anderes im Schilde führte, als er gegenüber Mallory zugibt, wird deutlich, als ein irischer Spion (Michael Fassbender) auf sie angesetzt wird.


KRITIK:

Auf den ersten Blick wirkt HAYWIRE wie ein typischer Action-Film aus den 1980er Jahren. Damals war es gang und gäbe, dass gefeierte Kampfsportler in mittelprächtig inszenierten Werken ihre Kampfkünste zur Schau stellen. Zu den damaligen Größen, die noch heute Kultstatus genießen, gehörten unter anderem Jean-Claude van Damme und Chuck Norris, die im August in THE EXPENDABLES 2 mal wieder auf der Kinoleinwand zu sehen sein werden.

Heute sind solche Art Filme, die sich selbst sehr ernst nehmen, außer Mode gekommen. Nun ist ein Mindestmaß an Selbstironie und Schauspieltalent nötig, wenn die Hauptrolle eines Actioners mit einem Kampfsportler wie Jackie Chan besetzt werden soll. Meist ist es heute jedoch ein sehr berühmter Schauspieler, an den die Hauptrolle in einem großen Action-Film vergeben wird.

Insofern ging Steven Soderbergh ein gewisses Risiko damit ein, die Hauptrolle von HAYWIRE mit der ehemaligen Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Gina Carano zu besetzen. Doch das Risiko hat sich vollends gelohnt. HAYWIRE ist ein hintergründiger Action-Reißer, in dem die Ex-Sportlerin mit sensationellen Kampfszenen überzeugt. Auch Schauspielkollegen wie Michael Fassbender und Channing Tatum machen ihre Sache nicht schlecht, reichen mit ihrer Technik jedoch natürlich nicht an Caranos Kampfkünste heran. Dafür gelingt es ihnen sowie Antonio Banderas, Ewan McGregor und Michael Douglas mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten Caranos darstellerische Defizite wett zu machen.

Deswegen lässt sich HAYWIRE perfekt als prominent besetzes Actionfeuerwerk der alten Schule genießen, dass noch zusätzlich eine spannende Geschichte bereithält.

WERTUNG:

7/10


TRAILER:

Haywire


Freitag, 13. Juli 2012

Kritik zu: "Contraband"


DVD-Start:

Verleih: 19.07.2012
Verkauf: 19.07.2012

REGIE:

Baltasar Kormákur ("101 Reykjavík")

CAST: 

Mark Wahlberg ("Ted"), Robert Wahlberg ("Departed - Unter Feinden"), Kate Beckinsale ("Underworld"), Giovanni Ribisi ("Avatar - Aufbruch nach Pandora"), Caleb Jones ("X-Men: Eerste Entscheidung"), Ben Foster ("Rampart"), Lukas Haas ("Inception"), J. K. Simmons ("Spider-Man 3")

INHALT:

Chris Farraday (Mark Wahlberg) führt mit Ehefrau Kate (Kate Beckinsale) und seinen zwei Söhnen ein ruhiges Vorstadtleben. Gemeinsame Pläusche mit den Nachbarn und das Pflegen des Gartens sind ein Teil seines Alltags. Doch das war nicht immer so: Chris gehörte einst zu den einfallsreichsten und besten Schmugglern der USA - seine Methoden genießen in gewissen Kreisen bis heue Kultstatus. Doch seiner Familie zuliebe, hängte er seine kriminelle Karriere an den Nagel.

Chris wird jedoch von seiner Vergangenheit eingeholt, als Schwager Andy (Caleb Jones) einen Drogendeal im Wert von mehreren Hunderttausend US-Dollar vermasselt. Dessen Boss (Giovanni Ribisi) zwingt Chris deshalb, seine alten Fähigkeiten wieder anzuwenden, um so das verlorengegangene Geld wiederzubeschaffen.

Dieser trommelt sogleich eine schlagkräftige Truppe zusammen, bestehend aus alten Freunden, um das Leben seiner Familie zu retten. Als Team hecken sie einen Plan aus, der vorsieht mit einem Schiff nach Panama überzusetzen, um so mehrere Millionen US-Dollar Falschgeld in die USA zu schmuggeln. Allerding übersieht Chris beim ausgeklügelten Plan ein kleines Detail: Der Kapitän (J. K. Simmons) des Schiffs kennt bereits seinen kriminellen Vater und ist dementsprechend misstrauisch, als plötzlich dessen Sohn auftaucht.


KRITIK:

Mark Wahlberg war früher Unterwäschemodel und Rapper, mittlerweile ist er seit Jahren ein äußerst erfolgreicher Schauspieler. Dabei überzeugt der Amerikaner vor allem in actionbetonten Werken wie DEPARTED - UNTER FEINDEN (für den er sogar eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller einheimste) und THE ITALIAN JOB - JAGD AUF MILLIONEN. Grund genug also, einer Sichtung von CONTRABAND hoffnungsvoll entgegen zu blicken. 

Bereits nach wenigen Minuten zeigt sich jedoch, dass der Thriller von Baltasar Kormákur in keiner Weise mit den zwei genannten Beispielen mithalten kann. Dessen Hauptproblem ist, dass er sich zu sehr in Nebenplots verliert, ein roter Faden so kaum erkennbar ist und dadurch nur phasenweise Spannung aufkommt.

Positiv hervorzuheben sind hingegen die Action-Szenen. Kormákur inszeniert diese äußerst rasant und technisch auf einem hohen Niveau. Insbesondere die Schlussszenen können in dieser Hinsicht überzeugen. Von den Schauspielern ist vor allem Giovanni Ribisi zu würdigen. Er verleiht seiner Figur eine glaubhafte bedrohliche Ausstrahlung, die für den Zuschauer deutlich zu spüren ist. Diesser kann deswegen die Angst von Chris sehr gut nachvollziehen. Im Vergleich zu Ribisi, sind die Leistungen von Kate Beckinsale und Mark Wahlberg immerhin grundsolide.

So kann CONTRABAND sowohl mit gelungenen Action-Szenen überzeugen, als auch hin und wieder mit eindrucksvollen schauspielerischen Momenten. Trotzdem reicht es nur für einen durchschnittlichen Gesamteindruck. Vielleicht sollte man im Anschluss an diesen Thriller einfach mal den isländischen REYKJAVÍK ROTTERDAM ausprobieren, dessen Remake CONTRABAND ist. Möglicherweise ist der ja besser.

WERTUNG:

5/10


TRAILER:

Contraband

Donnerstag, 12. Juli 2012

Kritik zu: "Underworld: Awakening"


DVD-Start:

Verleih: 12.07.2012
Verkauf: 12.07.2012

REGIE:

Mans Marlind, Björn Stein

CAST: 

Kate Beckinsale ("Van Helsing", "Total Recall"), India Eisley, Stephen Rea, Charles Dance, Michael Ealy, Kris Holden-Reid, Theo James, Wes Bentley ("American Beauty")

INHALT:

Nach über zehn Jahren Gefangenschaft, gelingt Seline (Kate Beckinsale) die Flucht aus dem Versuchslabor. Allerdings weiß die Vampirin zunächst noch nicht, dass sie so lange von der Bildfläche verschwunden war und irrt daher erst Mal ziellos umher. Dabei stellt sie fest, dass es die Welt wie sie sie früher kannte nicht mehr gibt. Mittlerweile wissen die Menschen von der Existenz der Lykaner und Vampire. Mit aller Macht versuchen sie die beiden Spezies für immer auszurotten und einen Impfstoff gegen deren Viren zu finden, was Lykaner und Vampire jedoch nicht daran hindert, sich weiterhin gegenseitig zu bekriegen.

Als Seline schließlich erfährt wie lange sie eingesperrt war, dass sie aufgrund wissenschaftlicher Experimente eingefroren wurde und in dieser Zeit trotzdem ein Kind (India Eisley) zur Welt brachte, plant sie sich und ihr Kind an einem geheimen Ort zu verstecken. Doch schnell erkennt Seline, dass die einzige Möglichkeit das Leben ihrer Tochter nachhaltig zu schützen, die offene Konfrontation mit Menschen und Lykanern ist. Voller Todesmut und auf sich alleine gestellt, wagt sich die schlachterprobte Vampirin in den scheinbar aussichtslosen Kampf.


KRITIK:

Nachdem Kate Beckinsale im dritten UNDERWORLD-Film aussetze, schlüpft sie in UNDERWORLD: AWAKENING erneut in die Rolle der Vampirin Seline, die im sexy Lederlook ihren Feinden den Gar ausmacht. Inhaltlich knüpft der vierte Teil an Teil zwei an, da UNDERWORLD - AUFSTAND DER LYKANER als Prequel wegfällt. Letztlich ist es aber völlig unwichtig, ob man einen der früheren Werke gesehen hat, da zu Beginn von UNDERWORLD: AWAKENING das bisherige Geschehen zusammengefasst wird.

Der von Björn Stein und Mans Marlind inszenierte Kracher überzeugt inszenatorisch auf ganzer Linie und bietet genau das, was die Fans der Reihe gewohnt sind: Knallharte und handwerklich hervorragend umgesetzte Action, die fast durchgehend die Kinoleinwand einnimmt. Hinzu kommt ein dunkler Gothic-Look im Blaufilter, der für eine gewisse Gruselatmosphäre sorgt und durch Hard Rock-Musik unterstützt wird.

Für Darsteller wie Stephen Rea und Kate Beckinsale gibt es schauspielerisch wie üblich wenig zu tun. Sie erfüllen aber exakt ihre Aufgaben, indem sie finster dreinschauen (Rea), oder einfach nur gut aussehen (Beckinsale). Nur in einem Punkt weißt UNDERWORLD: AWAKENING deutliche Mängel auf. Der Plot des Films ist zwar ziemlich interessant, dessen Potential wird von Stein und Malind jedoch nur unzureichend genutzt. So hätte man sich durchaus unauffällig, aber differenziert und wirkungsvoll, mit dem Thema Genozid auseinandersetzen können, ohne dabei die essentiellen Action-Szenen vernachlässigen zu müssen.

Daher ist UNDERWORLD: AWAKENING ein spannendes Action-Spektakel, dass voll und ganz auf die Power von Kate Beckinsale setzt, jedoch nicht den Mut hat schwierige moralische Themen anzuschneiden.


WERTUNG:

6/10


Trailer:

Underworld Awakening

Kritik zu: "Best Exotic Marigold Hotel"


DVD-Start:

Verleih: 13.07.2012
Verkauf: 13.07.2012

REGIE:

John Madden

CAST: 

Maggie Smith, Bill Nighy, Judi Dench, Tom Wilkinson, Dev Patel, Penelope Wilton, Celia Imrie

INHALT:

Sieben englische Rentner wollen ihren Lebensabend fernab von der Heimat verbringen. Doch wo sollen sie hin, wenn nach einem jahrzentelangen und kräftezehrenden Berufsleben nur eine kleine Rente herausspringt? Alle wählen schließlich Indien. Der Flug dorthin mag zwar teuer sein. Die Lebenshaltungskosten vor Ort sind dafür aber umso niedriger. Als die Ruheständler im Best Exotic Marigold Hotel ankommen, verschlägt es den weit gereisten Gästen jedoch zunächst die Sprache. 

Statt den Luxus einer hochklassigen Unterkunft genießen zu können, müssen sie mit heruntergekommenen Hotelzimmern, einer Menge Schmutz und einem sichtlich überforderten Hotelmanager (Dev Patel - "Slumdog Millionär", "Die Legende von Aang") vorlieb nehmen. Doch statt ob der Enttäuschung wieder schnurstraks nach Hause zu fliegen und eine Erstattung der Reisekosten zu beantragen, arrangieren sich die Renter schnell mit den örtlichen Gegebenheiten und machen sich daran das exotische Land und seine Bewohner näher kennenzulernen.


KRITIK:

Der letzte größere kommerzielle Erfolg ist für John Madden schon eine Weile her. SHAKESPEARE IN LOVE wurde 1999 mit sieben Oscars ausgezeichnet, darunter in der Kategorie bester Film, und spielte weltweit mehrere hundert Millionen US-Dollar ein. Der danach ausbleibende finanzielle Erfolg ist insofern zu bedauern, als dass Madden qualitativ hochwertige Filme wie DER BEWEIS und EINE OFFENE RECHNUNG drehte. BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL bildet da keine Ausnahme. 

Die Ensemblekomödie setzt auf den exotischen Charme Indiens sowie Komik, die durch den Zusammenprall der Kulturen entsteht. Insbesondere die Vorurteile von Europäern werden dem Zuschauer vor Augen geführt. Unterbrochen werden die humorvollen Szenen immer wieder von emotionalen Momenten, die deutlich machen, dass der Lebensabend in Indien für die Rentner nicht nur Freude und Heiterkeit bereithält.


Für seine Komödie konnte Madden eine Menge renommierter britischer Schauspieler gewinnen. Neben Judi Dench ("James Bond 007 - Ein Quantum Trost", "Tagebuch eines Skandals") und Tom Wilkinson ("Mission: Impossible - Phantom Protokoll", "Der Ghostwriter"), sind unter anderem Bill Nighy ("Zorn der Titanen", "Fluch der Karibik - Am Ende der Welt") und Maggie Smith ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2") zu sehen. Die Briten agieren mit sichtlicher Spielfreude, so dass der Funke von den Figuren auf der Leinwand schnell zum Zuschauer überspringt und dieser die Charaktere tief in sein Herz schließt.

BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL ist daher eine unterhaltsame Tragikkomödie, die einen im Herzen berührt und dazu noch wundervolle Aufnahmen Indiens bereithält.

WERTUNG:

7/10


TRAILER:

Best Exotic Marigold Hotel 



Dienstag, 10. Juli 2012

Kritik zu: "Ghost Rider: Spirit of Vengeance 3D"


DVD-Start:

Verleih: 11.07.2012
Verkauf: 10.08.2012

REGIE:

Mark Neveldine; Brian Taylor

CAST: 

Nicolas Cage, Violante Placido, Ciarán Hinds, Idris Elba, Johnny Withworth, Fergus Riordan

INHALT:

Johnny Blaze (Nicolas Cage - "Knowing", "Next", "Der letzte Tempelritter") hat schon lange keine Lust mehr seinen Teil des Pakts mit dem Teufel (Ciarán Hinds - "Die Frau in Schwarz", "Dame, König, As, Spion", "Eine offene Rechnung") zu erfüllen und als brennender Dämon Ghost Rider durch die Nacht zu ziehen. Deswegen lebt er nun zurückgezogen in Ost-Europa und hofft so seine übernatürlichen Fähigkeiten nie mehr nutzen zu müssen. Diese sind für ihn mittlerweile mehr Fluch als Segen. Deswegen reagiert Johnny auch abweisend, als eines Tages ein Kriegsmönch (Idris Elba - "Luther", "Prometheus - Dunkle Zeichen", "Thor") vor seiner Tür steht und von diesem gebeten wird, einen Zehnjährigen (Fergus Riordan) vor der Armee des Teufels zu retten. Doch der dämonische Ghost Rider ist der Einzige, der den Buben vor dem sicheren Tod bewahren kann...

KRITIK:

GHOST RIDER war 2007 zwar finanziell erfolgreich genug, um 2012 eine Fortsetzung zu ermöglichen. Doch qualitativ war die erste Adaption des gleichnamigen Kult-Comics ein absoluter Flop. Deshalb wurden mit Mark Neveldine und Brian Taylor für GHOST RIDER: SPIRIT OF VENGEANCE 3D zwei neue Regisseure gewonnen, die sich mit den CRANK-Filmen als versierte Action-Spezialisten profilieren konnten. Doch von der Coolness, der Spannung und dem Tempo, den die Reihe mit Jason Statham ausmacht, ist in GHOST RIDER: SPIRIT OF VENGEANCE 3D leider kaum etwas zu spüren. Die Fortsetzung ist sogar noch schlechter, als der erste Teil.


Der Zuschauer wird nicht nur mit einer bodenlos dämlichen Geschichte konfrontiert, sondern auch mit Darstellern, die kaum lustloser agieren könnten. Insbesondere Nicolas Cage wirkt so, als würde er lieber kellnern gehen wollen, als auch nur eine weitere Minute Ghost Rider zu spielen. Die miesen Darstellerleistungen wären zu verschmerzen, wenn wenigstens die Action-Szenen gelungen wären. Doch auch diese sind miserabel und an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. Irgendwann nervt es nur noch, wenn Cage zum gefühlt hundertsten Mal auf sein Motorrad steigt und anfängt wild seine Keule zu schwingen. 


Einziger Lichtblick in GHOST RIDER: SPIRIT OF VENGEANCE 3D ist der dreidimensionale Effekt. Der haut einen zwar auch nicht qualitativ vom Hocker, ist im Gegensatz zum Rest des Films aber immerhin von grundsolider Qualität.

WERTUNG:

2/10


TRAILER:

Ghost Rider: Spirit of Vengeance 3D