Montag, 16. Juli 2012

Kritik zu: "Dame, König, As, Spion"


DVD-Start:

Verleih: 17.07.2012
Verkauf: 09.08.2012

EXTRAS:

Audiokommentar von Regisseur Tomas Alfredson und Drehbuchautor Peter Straughan; Featurettes; Trailer

REGIE:

Tomas Alfredson ("So finster die Nacht")

CAST: 

Gary Oldman ("The Dark Knight Rises", "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2"), John Hurt ("V wie Vendetta"), Colin Firth ("The King's Speech"), Mark Strong ("Sherlock Holmes", "Green Lantern"), Ciarán Hinds ("Die Frau in Schwarz"), Tom Hardy ("Warrior", "The Dark Knight Rises")

INHALT:

Es ist Kalter Krieg, man schreibt das Jahr 1973: Der britische Geheimdienstchef (John Hurt), den alle nur unter dem Namen Control kennen, vermutet einen sowjetischen Doppelagenten in den eigenen Reihen. Deshalb schickt er den Spion Jim Prideaux (Mark Strong) in geheimer Mission nach Ungarn, um dort einen ranghohen General zu treffen. Dieser soll angeblich dazu bereit sein, die Identität des Maulwurfs zu lüften. Doch der Einsatz geht daneben und Control wird infolgedessen seines Amtes enthoben. Dennoch gelingt es ihm den erfahrensten aller Secret Sevice-Agenten George Smiley (Gary Oldman) mit der Weiterverfolgung des Falls zu beauftragen. Dieser tut sich schließlich mit seinem jungen Kollegen Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) zusammen, um im Kampf für die Sicherheit des britischen Königreichs das Bestmögliche zu erreichen. Schon bald findet das Duo heraus, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls bei Agent Ricki Tarr (Tom Hardy) liegen muss.


KRITIK:

DAME, KÖNIG, AS, SPION ist die Adaption des gleichnamigen und angesehenen Spionageromans von John Le Carré. Protagonist George Smiley tauchte bisher acht Mal in seinen Romanen auf. Zuletzt 1990 in DER HEIMLICHE GEFÄHRTE, zuerst in Le Carrés Debütroman SCHATTEN VON GESTERN. In DAME, KÖNIG, AS, SPION, welcher 1974 erstmals publiziert wird, hat Smiley seinen Fünften Auftritt.

1979 wird der Roman erstmals adaptiert. John Irvin dreht den Fernseh-Mehrteiler KÖNIG, DAME, AS, SPION, welcher bei Fans und Kritikern gleichermaßen gut ankommt. Besonders Alec Gunnes erhält für seine nuancierte Darstellung des britischen Geheimagenten George Smiley großes Lob. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen, die mit einer erneuten Adaption durch den Regisseur Tomas Alfredson verknüpft sind. Der schwedische Regisseur ist schon seit über 20 Jahren im Filmgeschäft tätig, wurde jedoch erst durch seinen Horror-Film SO FINSTER DIE NACHT einem größeren Publikum bekannt, der in Fachkreisen als einer der besten Vampir-Filme überhaupt gilt. 

Ebenso wie in SO FINSTER DIE NACHT, setzt der Regisseur in DAME, KÖNIG, AS, SPION auf dunkle, unterkühlte Bilder sowie eine äußerst langsame Erzähltechnik. Auf grobschlächtige Action-Szenen wie in Thrillern von Tony Scott und Paul Greengrass üblich, verzichtet er. Alfredson trifft damit den Ton, der die von gegenseitigem Misstrauen und vorsichtigen Schritten geprägte Ära des Kalten Krieges perfekt widerspiegelt. Dementsprechend ist Protagonist George Smiley auch kein umherwirbelnder Super-Agent a la Ethan Hunt, sondern ein wohl kalkulierender Technokrat. Dieser wird von Gary Oldman mit der geforderten Subtilität hervorragend verkörpert. Er bedarf nicht vieler Worte, um seinem Charakter die nötige Tiefe zu verleihen. Dafür reichen bereits kurze Blicke aus, die die innere Leere von Smiley für den Zuschauer sichtbar machen. Oldmans exzellentes Spiel, lässt das an sich sehr gute Ensemble um John Hurt, Colin Firth, Mark Strong und Tom Hardy beinahe verblassen. Er wurde somit völlig zurecht 2012 für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.

Das einzige 'Manko' an DAME, KÖNIG, AS, SPION ist, dass er für einige Zuschauer vermutlich zu ruhig sein wird, da diese eher temporeiche Thriller wie MAN UNTER FEUER, DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG und SPY GAME – DER FINALE COUNTDOWN gewöhnt sind.

WERTUNG:

8/10


TRAILER:

Dame, König, As, Spion

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