DVD-Start:
Verleih: 17.07.2012Verkauf: 09.08.2012
EXTRAS:
Audiokommentar von Regisseur Tomas Alfredson und Drehbuchautor Peter Straughan; Featurettes; Trailer
REGIE:
Tomas Alfredson ("So finster die Nacht")CAST:
Gary Oldman ("The Dark Knight Rises", "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2"), John Hurt ("V wie Vendetta"), Colin Firth ("The King's Speech"), Mark Strong ("Sherlock Holmes", "Green Lantern"), Ciarán Hinds ("Die Frau in Schwarz"), Tom Hardy ("Warrior", "The Dark Knight Rises")INHALT:
Es ist Kalter Krieg, man schreibt das Jahr 1973: Der
britische Geheimdienstchef (John Hurt), den alle nur unter dem Namen
Control kennen, vermutet einen sowjetischen Doppelagenten in den
eigenen Reihen. Deshalb schickt er den Spion Jim Prideaux (Mark
Strong) in geheimer Mission nach Ungarn, um dort einen ranghohen
General zu treffen. Dieser soll angeblich dazu bereit sein, die Identität
des Maulwurfs zu lüften. Doch der Einsatz geht daneben und Control wird infolgedessen seines
Amtes enthoben. Dennoch gelingt es ihm den erfahrensten aller Secret
Sevice-Agenten George Smiley (Gary Oldman) mit der Weiterverfolgung
des Falls zu beauftragen. Dieser tut sich schließlich mit seinem jungen Kollegen
Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) zusammen, um im Kampf für die Sicherheit des britischen Königreichs das Bestmögliche zu erreichen. Schon bald findet das Duo heraus, dass der
Schlüssel zur Lösung des Falls bei Agent Ricki Tarr (Tom Hardy) liegen muss.
KRITIK:
DAME, KÖNIG, AS, SPION ist die
Adaption des gleichnamigen und angesehenen Spionageromans von John Le Carré.
Protagonist George Smiley tauchte bisher acht Mal in seinen Romanen auf.
Zuletzt 1990 in DER HEIMLICHE GEFÄHRTE, zuerst in Le Carrés Debütroman
SCHATTEN VON GESTERN. In DAME, KÖNIG, AS, SPION, welcher 1974
erstmals publiziert wird, hat Smiley seinen Fünften Auftritt.
1979 wird der Roman erstmals adaptiert. John Irvin dreht den Fernseh-Mehrteiler KÖNIG, DAME, AS, SPION, welcher bei Fans und Kritikern gleichermaßen gut ankommt. Besonders Alec Gunnes erhält für seine nuancierte Darstellung des britischen Geheimagenten George Smiley großes Lob. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen, die mit einer erneuten Adaption durch den Regisseur Tomas Alfredson verknüpft sind. Der schwedische Regisseur ist schon seit über 20 Jahren im Filmgeschäft tätig, wurde jedoch erst durch seinen Horror-Film SO FINSTER DIE NACHT einem größeren Publikum bekannt, der in Fachkreisen als einer der besten Vampir-Filme überhaupt gilt.
Ebenso wie in SO FINSTER DIE NACHT, setzt der
Regisseur in DAME, KÖNIG, AS, SPION auf dunkle, unterkühlte Bilder sowie eine äußerst langsame Erzähltechnik. Auf grobschlächtige
Action-Szenen wie in Thrillern von Tony Scott
und Paul Greengrass üblich, verzichtet er. Alfredson trifft damit den Ton, der die
von gegenseitigem Misstrauen und vorsichtigen Schritten geprägte
Ära des Kalten Krieges perfekt widerspiegelt.
Dementsprechend ist Protagonist George Smiley auch kein
umherwirbelnder Super-Agent a la Ethan Hunt, sondern ein wohl kalkulierender Technokrat. Dieser
wird von Gary Oldman mit der geforderten Subtilität hervorragend
verkörpert. Er bedarf nicht vieler Worte, um seinem Charakter die nötige Tiefe zu verleihen. Dafür reichen bereits kurze Blicke aus, die die innere Leere von Smiley für den Zuschauer sichtbar machen. Oldmans exzellentes Spiel, lässt das an sich sehr gute Ensemble um John
Hurt, Colin Firth, Mark Strong und Tom Hardy beinahe verblassen. Er wurde somit
völlig zurecht 2012 für einen Oscar als bester
Hauptdarsteller nominiert.
Das einzige 'Manko' an DAME, KÖNIG, AS,
SPION ist, dass er für einige Zuschauer vermutlich zu ruhig sein wird, da diese
eher temporeiche Thriller wie MAN UNTER FEUER, DIE BOURNE
VERSCHWÖRUNG und SPY GAME – DER FINALE COUNTDOWN gewöhnt sind.
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