Sonntag, 16. September 2012

Kritik zu: "Battle of Empires - Fetih 1453"


DVD-Start:

Verleih: 10.09.2012
Verkauf: 09.10.2012

EXTRAS:

Kinotrailer; Trailershow

REGIE:

Faruk Aksoy ("Recep Ivedik 3")

CAST: 

Devrim Evin, Ibrahim Celikkol ("Karadaglar"), Dilek Serbest ("Tramvay"), Cengiz Coskun ("Nehir"), Erden Alkan ("Mordkommission Istanbul"), Recep Aktug ("Mavi Kelebekler")

INHALT:

Ende des 14. Jahrhunderts ist das Byzantinische Reich noch eine wahre Großmacht. Doch wie alle großen Imperien, findet auch dieses eines Tages sein Ende. Im Jahr 1453 ist es schließlich so weit. Der osmanische Sultan Fatih Mehmed II. (Devrim Evin) fällt mit seinem Heer in Konstantinopel ein und erobert die Stadt in windeseile. Die letzte Bastion des Byzantinischen Reichs ist somit gefallen. Von nun an geht es rasch bergab und das Reich der Osmanen entwickelt sich zur Großmacht. 

Dieser strategisch perfekte und äußerst brutale Feldzug wirkt unter dem Wissen, dass der Sultan zum Zeitpunkt der Eroberung nicht einmal 20 Jahre alt war und die Stürmung Konstantinopels bis ins kleineste Detail geplant hatte, noch beeindruckender. So legt er beispielsweise in weiser Vorraussicht ein schier unendlich großes Waffenlager an, um dem Gegner in jeder Situation gebührend gegenüber stehen zu können.

 

KRITIK:

BATTLE OF EMPIRES - FETIH 1453 ist mit 17 Millionen US-Dollar Produktionskosten der teuerste türkische Film aller Zeiten und zugleich der erfolgreichste in seiner Heimat. Während dort Filme wie AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA und TITANIC circa 2,5 bzw. 2,8 Millionen Zuschauer für sich gewinnen konnten, lockte Faruk Aksoys Historienepos über 6,5 Millionen Besucher in die Kinos.

FETIH 1453 ist in jeder Szene sein hohes Budget anzusehen. Die Ausstattung ist äußerst hochwertig, die Kostüme sehr detailliert ausgearbeitet und anstatt computeranimierte Figuren, sind in den zahlreichen Massenszenen mehr als Eintausend echte Menschen zu sehen. 

In das Schreiben des Drehbuchs wurde jedoch offensichtlich nicht so viel Geld investiert. Das historische Ereignis ist zwar höchstinteressant, vor allem was die Planung der Feldzüge von Sultan Mehmed II. angeht. Allerdings fehlt es FETIH 1453 an einem gelungenen Spannungsbogen, sodass es immer wieder langatmige Minuten gibt, vor allem im ersten Drittel. Gut und gerne hätte man daher das über 150 Minuten lange Epos um eine halbe Stunde kürzen können, ohne, dass es negativ aufgefallen wäre. Man hätte dann eine durchgängig stringente, unterhaltsame und temporeiche Erzählung gehabt, die nie langweilig wird.

Eine weitere Enttäuschung ist die Besetzung des Titelhelden. Als Sultan Mehmed II. seine Feldzüge durchführte und das osmanische Reich begründete, war er noch nicht mal 20 Jahre alt. Für die Verkörperung seines Charakters wurde jedoch der 33-Jährige Devrim Evin ausgesucht. Nun ist es zwar durchaus üblich, dass in Filmen und Serien jüngere Figuren von (deutlich) älteren Darstellern gespielt werden. Doch im Falle von FETIH 1453 ist die Diskrepanz viel zu groß. Evin sieht nicht mal im Ansatz wie ein unter 20-Jähriger aus, was die Glaubwürdigkeit seiner Figur trotz seines tollen Spiels deutlich untergräbt.

Insgesamt ist FETIH 1453 trotzdem auf jeden Fall sehenswert, da die Ausstattung unglaublich hochwertig ist und das historische Ereignis viel zu bedeutsam und zumindest ordentlich erzählt, als dass man es an der Seite liegen lassen und verschmähen sollte.

WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Battle of Empires - Fetih 1453

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