Montag, 10. September 2012

Kritik zu: "Glück"


DVD-Start:

Verleih: 06.09.2012
Verkauf: 06.09.2012

EXTRAS:

Making Of; Deleted Scenes; Musikvideo; Blick hinter die Kulissen; Interviews

REGIE:

Doris Dörrie ("Nackt")

CAST: 

Alba Rohrwacher ("Die Einsamkeit der Primzahlen"), Andrea Sawatzki ("Das Experiment"), Vinzenz Kiefer ("Küstenwache"), Maren Kroymann ("Mein Leben & ich"), Petra Kleinert ("Mord mit Aussicht"), Matthias Brandt ("Ruhm")

INHALT:

Als Kriegsflüchtling hofft Irina (Alba Rohrwacher) in Berlin das große Glück zu finden. Doch bereits nach kurzer Zeit ist der Enthusiasmus über eine vermeintlich goldene Zukunft verflogen. Denn Irina findet aufgrund fehlender Papiere keinen Job und verdingt sich deshalb als Prosituierte. Keine schöne Sache, erst recht, wenn mann immer wieder Männer als Kunden hat, die an Ekelhaftigkeit kaum zu überbieten sind.

Eines Tages lernt Irina in der Nähe der Wohnung, in denen sie mit ihren Freiern Sex hat, den Punk Kalle (Vinzenz Kiefer) kennen. Schnell freunden sich beide an, denn das Duo verbindet die Traugikeit hinsichtlich ihrer trostlosen Situation. Zusammen sind sie jedoch nicht mehr allein und können sich gegenseitig Halt geben. Mit der Zeit entwickelt sich sogar eine Liebesbeziehung, doch schon bald stellt sich heraus, dass das Glück der beiden nicht von langer Dauer sein soll.

 

KRITIK:

GLÜCK ist die Adaption der gleichnamigen Kurzgeschichte des Schriftstellers und Anwalts Ferdinand von Schirach. Während die Vorlage den Schwerpunkt auf den Kriminalfall legt, konzentriert sich Doris Dörrie auf die Liebesgeschichte. Gemein ist beiden Werken jedoch das Weglassen von bestimmten Erklärungen, denn sowohl die Regisseurin als auch der Autor meint, dass, wie auch immer man GLÜCK interpretiere, die Fantasie des Zuschauer/Lesers für das Funktionieren der Geschichte eine zentrale Rolle spiele. 

Auf den Film gemünzt bedeutet dies unter anderem, dass das Publikum nur in gröbsten Zügen erfährt, was Irina und Kalle in der Vergangenheit widerfahren ist. Dennoch glaubt man das Verhalten der beiden stets nachvollziehen zu können. Der Zuschauer verurteilt sie nicht für ihr phasenweise merkwürdiges Verhalten. Dies liegt neben der stimmigen Erzählung und der melancholischen Musik, vor allem am Spiel von Alba Rohrwacher und Vinzenz Kiefer. Ihnen gelingt es ihre Charaktere in einem Moment unnahnbar scheinen zu lassen, im nächsten glaubt man wiederum den beiden Figuren tief in die Seele schauen zu können.

GLÜCK ist deshalb ein berührender Beziehungsfilm, den man sich keineswegs entgehen lassen solte.


WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Glück

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