Donnerstag, 13. September 2012

Kritik zu: "Yoko"


DVD-Start:

Verleih: 13.09.2012
Verkauf: 13.09.2012

EXTRAS:

Original Kinotrailer, Interviews, Hinter den Kulissen, Musikclip, Premierenclip, Wer ist Yoko?, Yoko & Co

REGIE:

Franziska Buch ("Emil und die Detektive")

CAST: 

Jessica Schwarz ("Heiter bis wolkig"), Tobias Moretti ("Kommissar Rex"), Justus von Dohnányi ("Männerherzen", "Das Experiment"), Friedrich Heine ("In aller Freundschaft"), Jamie Bick ("Unter Frauen"), Lilly Reulein ("Dahoam is dahoam")

INHALT:

Als Pia (Jamie Bick) eines Tages ihr Baumhaus betritt, fällt sie vor lauter Schreck fast um. Denn mitten in ihrem kleinen Nest steht ein zotteliges weißes Schneewesen, welches nichts anderes als das Wort "Jo" von sich geben kann und zu tanzen anfängt, sobald Musik läuft. Wie sich schnell herausstellt, handelt es sich bei dem merkwürdigen Wesen um einen Yeti aus dem Himalayagebirge namens Yoko, der sich auf der Flucht vor einem Tierjäger (Tobias Moretti) und einem sensationslüsternen Zoo-Direktor (Justus von Dohnányi) befindet. 

Gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrem besten Freund, versucht Pia dem fremden Wesen zu helfen und vor seinen Verfolgern zu schützen. Das ist allerdings nicht sonderlich leicht, vor allem, weil Yoko immer eine kühle Körpertemperatur haben muss, um nicht zu sterben. Dies führt zu allerhand witzigen Situationen, beispielsweise, wenn von den Kindern versucht wird den Yeti vor Pias Mutter (Jessica Schwarz) zu verstecken.

 

KRITIK:

Franziska Buchs Kinderfilm YOKO basiert auf den gleichnamigen Büchern von Knister (bürgerlich Ludger Jochmann). Im Zentrum der Adaption steht ein Mädchen, welches sich mit einem plötzlich auftauchenden Yeti anfreundet und dabei noch etwas über Tierschutz lernt.

Die Geschichte ist sehr dicht erzählt, Humor und Spannung wechseln sich gelungen ab. Jedoch wirkt YOKO nie zu bedrohlich, sodass auch besonders junge Zuschauer sich den Kinderfilm ohne Probleme ansehen können. Zudem ist die im wahrsten Sinne des Wortes fabelhafte Hauptfigur äußerst liebevoll ausgearbeitet worden und wächst einem sofort ans Herz. Yoko hat einen friedliebenden sympathischen Gesichtsausdruck und sein Fell sowie die generelle äußere Gestalt erinnern immer wieder an Fuchur aus Wolfgang Petersens Adaption des Kinderbuchklassikers DIE UNENDLICHE GESCHICHTE. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch, dass Yoko nicht computeranimiert wurde, sondern ein sogennanter Animatronic ist, was eine Mischung aus liebevoll gestalteter Puppe und ferngesteuertem Roboter bedeutet.

Genau wie die Hauptfigur, ist auch der Rest des Kinderfilms komplett auf ein ganz junges Publikum zugeschnitten. Dies wird insbesondere in der Dramaturgie der Geschichte deutlich. Zwar gibt es immer wieder Probleme und Streitigkeiten, doch auf jeden Konflikt folgt innerhalb kürzester Zeit die Auflösung und beinahe jeder Versuch der Bösewichte den Yeti einzufangen scheitert auf klägliche und für den Zuschauer unterhaltsame slapstickartige Weise. Verbrecher wie van Sneider sind wie in anderen Kinderfilmen auch, beispielsweise FÜNF FREUNDE, stark überzeichnet. Dem passt sich auch das Spiel von Tobias Moretti und Justus von Dohnányi an, welches von übertriebenen Grimassen, besonders lautem Sprechen und ähnlichen Dingen geprägt ist und somit stark an der Grenze zum Overacting kratzt. Neben deren aufblühendem Spiel verblassen die meisten anderen erwachsenen Schauspieler, allen voran Jessica Schwarz, die leider kaum Interpretationsfreiraum in ihrer Rolle als brave und treusorgende Mutter hat.

Alles in allem ist YOKO ein süßer Kinderfilm, der sehr stark auf die ganz Kleinen ausgerichtet ist und liebevoll gestaltet wurde. Auch die erwachsenen Zuschauer können sich amüsieren, da Buchs Komödie allerhand Referenzen an Filme wie DINNER FOR ONE. Ob es allerdings einen zweiten Teil von YOKO geben wird, steht noch nicht fest. Angesichts von knapp 600.000 Kino-Besuchern in Deutschland, ist dies jedoch durchaus vorstellbar.

WERTUNG:

7/10

TRAILER:

Yoko

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