Mittwoch, 22. August 2012

Kritik zu: "Zettl"


DVD-Start:

Verleih: 24.08.2012
Verkauf: 24.08.2012

EXTRAS:

Making-Of-Zettl; nicht verwendete Szenen; Kinotrailer, verpatzte Szenen

REGIE:

Helmut Dietl ("Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief")

CAST: 

Michael Herbig ("Wickie und die starken Männer"), Karoline Herfurth ("Das Parfüm"), Senta Berger ("Unter Verdacht"), Dieter Hildebrandt ("Kabarett, Kabarett"), Götz George ("Nacht ohne Morgen"), Dagmar Manzel ("Die verlorene Zeit"), Ulrich Tukur ("Tatort"), Harald Schmidt ("Late Show"), Sunnyi Melles ("Rubbeldiekatz"), Gert Voss ("Mitte Ende August")

INHALT:

Zettl (Michael 'Bully' Herbig) ist ein bayrischer Chauffeur, doch in Wirklichkeit träumt er von etwas ganz anderem, als irgendwelche reichen Leute umher zu kutschieren. Eines Tages ist es so weit und der Bayer wagt den Sprung in die deutsche Hauptstadt Berlin, um sich dort für die Stelle bei einem Online-Boulevard-Blatt zu bewerben. Beim Vorstellungsgespräch verhält sich Zettl selbstbewusst und rücksichtslos, denn nur so glaubt er, könne er auch Erfolg haben.
 
Der ehemalige Chauffeur soll Recht behalten, denn prompt bekommt er die Position des Chefredakteurs angeboten - klar, dass Zettl die Stelle annimmt. Fortan begibt er sich mit Kameramann Herbie (Dieter Hildebrandt) in Berlin auf die Jagd nach interessanten Geschichten.

 

KRITIK:

Helmut Dietls ZETTL ist die inoffizielle Fortsetzung seiner von der Kritik gefeierten sechsteiligen Fernsehserie KIR ROYAL aus dem Jahr 1986. Auch die Kinoepisode wirft einen satirischen Blick auf die deutsche Medienlandschaft, konzentriert sich dieses Mal jedoch auf Berlin statt München. Vom alten Cast erhalten blieb unter anderem Dieter Hildebrandt, der erneut in die Rolle eines Paparazzo schlüpft, der für Klatschreporter Fotos von Prominenten macht.

Während Dietl bei KIR ROYAL so ziemlich alles richtig machte, was richtig zu machen war, ist ZETTL eine Anhäufung von Pleiten, Pech und Pannen. Dies fängt bereits beim misslungenen Drehbuch an, für das der Regisseur in Zusammenarbeit mit Benjamin von Stuckrad-Barre über sieben Jahre benötigte. Da wo detaillierte Ausführungen Sinn gemacht hätten, treiben die beiden das Geschehen unnötig schnell voran und umgekehrt. Dadurch ist der Film viel zu stacksig, die Geschichte holpert nur so vor sich hin und wirkt wie eine Aneinanderreihung prominenter Gastauftritte. Neben Ulrich Tukur, sind beispielsweise Harald Schmidt und Götz George neu mit dabei.

Von den Charakteren kann einzig Karoline Herfurths Figur überzeugen. Alle anderen sind over the Top und völlig unglaubwürdig. Zwar ist es normal in einer Satire Charaktere zu überzeichnen, ZETTL übertreibt das Maß des zumutbaren jedoch deutlich. Beispielsweise gibt es einen Sabine Christiansen-Verschnitt, der ununterbrochen über die Stränge schlägt, Drogen konsumiert, Alkohol trinkt und Mitmenschen beleidigt, ohne das es dabei unterschiedliche Facetten geben würde, die diese Figur als durchdacht erscheinen ließen.

Zu der mangelhaften Qualität der Charaktere, gesellen sich zu allem Übel auch noch mäßige Schauspielleistungen. Hildebrandt kommt als Enthüllungsjournalist noch am besten weg. Michael 'Bully' Herbig gibt zwar sein Bestes, kann jedoch Null überzeugen. Götz George, Ulrich Tukur, Senta Berger und weitere sogenannte A-Prominenz scheint am Set wohl durchweg einen "schlechten Tag" erwischt zu haben.

So ist die satirische Grundidee von ZETTL zwar durchaus interessant, diese kann jedoch aufgrund der mangelhaften Figurenzeichnung und des holprigen Drehbuchs nicht überzeugen. Offenbar sprach sich die mäßige Qualität der Satire äußerst schnell beim Publikum herum. Denn währen Dietl mit Filmen wie ROSSINI - ODER DIE FRAGE WER MIT WEM SCHLIEF um die drei Millionen Zuschauer begeistern konnte, hatte ZETTL bislang gerade Mal knapp 160.000 Besucher.


WERTUNG:

1/10

TRAILER:

Zettl

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen