Donnerstag, 16. August 2012

Kritik zu: "Hugo Cabret 3D"


DVD-Start:

Verleih: 16.08.2012
Verkauf: 16.08.2012

EXTRAS:

Auf den Mond geschossen: Das Making-Of von Hugo

REGIE:

Martin Scorsese ("Departed - Unter Feinden")

CAST: 

Asa Butterfield ("Der Sohn von Rambow"), Chloe Moretz ("Kick-Ass"), Ben Kingsley ("Shutter Island"), Sacha Baron Cohen ("Der Diktator"), Ray Winstone ("Snow White & the Huntsman"), Emily Mortimer ("Cars 2 (3D)")

INHALT:

Hugo Cabret (Asa Butterfield) ist im Paris der 1930er Jahre völlig auf sich allein gestellt. Nach dem Tod seines Vaters (Jude Law) lebte er zwar zunächst bei seinem Onkel (Ray Winstone) unter dem Dach eines riesigen Pariser Bahnhofs. Doch dieser ist nun auch verschwunden.

Ohne einen einzigen Cent in der Tasche, ist Hugo gezwungen von Marktständen die Dinge zu klauen, die er zum Überleben benötigt. Dabei wird er ständig vom Stationsvorsteher (Sacha Baron Cohen) verfolgt, welcher den kleinen Jungen endlich aus seinem Bahnhof verbannt sehen will, bisher in seiner Mission jedoch kläglich gescheitert ist.

Wenn Hugo mal nicht mit der Suche nach etwas zu Trinken oder zu Essen beschäftigt ist, repariert er die Uhren des Bahnhofs - ein Job den früher sein Vater übernommen hat und von dem der Junge seine technischen Fähigkeiten geerbt hat. Von ihm bekam er auch einen menschenähnlichen Automaten, den Hugo seit geraumer Zeit zu reparieren versucht. Dies geht jedoch nur schleppend voran, weil Monsieur Georges (Ben Kingsley), ein mies gelaunter Gemischtwarenhändler, die benötigten Ersatzteile nur widerwillig rausrückt. Als Hugo eines Tage dessen Nichte (Chloe Moretz) kennenlernt, beginnt sich sein Leben erneut von grundauf zu ändern.


KRITIK:

Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung waren zwei Filme die großen Gewinner, die jeweils ein Loblied auf das Medium Film singen: THE ARTIST und HUGO CABRET 3D von Regie-Legende Martin Scorsese. Trotz dieser Gemeinsamkeit, sind die beiden Werke insgesamt jedoch äußerst unterschiedlich. Während die französische Produktion eine großartige Verehrung der Stummfilm-Ära darstellt und dementsprechend in Schwarz/Weiß sowie ohne Ton gedreht ist, geht es in HUGO CABRET um die Zelebrierung des Medium Films an sich und dessen magische Faszination, die es auf seine Zuschauer ausübt. So spannt Scorsese in einer Kombination aus technischen und inhaltlichen Aspekten einen Bogen vom Beginn der Stummfilmzeit (u.a. mit Filmpionier Georges Méliès) bis hin zur allerneuesten 3D-Technik, die natürlich nicht im Film selbst vorkommt, sondern als erzählerisches Mittel hervorragend genutzt wird.

Der visuelle Effekt erzeugt eine unglaublich realistische Raumtiefe und dient nicht nur als Selbstzweck. Dem stimmt auch 3D-Pionier James Cameron zu, der HUGO CABRET vor einiger Zeit als Meisterwerk bezeichnete und dies unter anderem auf die visuelle Umsetzung zurückführte.

So sehr Scorseses Film in technischer und filmhistorischer Hinsicht zu überzeugen vermag, so schwach ist die eigentliche Geschichte. Diese wird wenig inspiriert, abwechslungslos und dramaturgisch spannungsarm erzählt. Ein weiterer Grund, weshalb HUGO CABRET bei einigen Zuschauern für lange Gesichter sorgen wird, sind die Trailer, die zum Filmstart veröffentlicht wurden. Sie erwecken den falschen Eindruck, dass HUGO CABRET ein Kinderfilm sei, obwohl er eigentlich ein ganz anderes, wesentlich filmhistorisch interessierteres Publikum anspricht.

So ist Martin Scorseses Werk denjenigen ans Herz zu legen, die sich bei einem Film auch für die technischen Aspekte begeistern können und Liebhaber des Mediums Film sind. Allen anderen ist HUGO CABRET nicht zwingend zu empfehlen.


WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Hugo Cabret (3D)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen